DisTanz
"In der Zeit der totalen Isolation führen wir nur noch ein Schattendasein - DisTanz"
DisTanz ist ein ort-spezifisches Tanzprojekt über und mit „Social Distancing“. Mit einem 1.5 Meter Stock, der die Länge des „Social Distancing“ vor Augen führt, untersuchen Yui Kawaguchi und Ruben Reniers die Auswirkungen der Abstandregelung auf soziale Begegnungen und unsere körperliche Empfindsamkeit.
"Stocksteif" marschieren die Tänzer durch den Raum. Der Stock verbindet und trennt sie zugleich. Die verschiedenen Dimensionen des „Social Distancing“ werden dabei immer in ihrem Spannungsverhältnis zwischen Unterstützung und Überwachung, Schutz und Abgrenzung begriffen. Die ausdifferenzierte Tanzsprache von Kawaguchi und Reniers verkörpert sowohl die subtile Manipulation und die aufgewühlte Konfrontation als auch den Drang nach Intimität und Berührung. Es geht um die individuelle Gefangenschaft in der Krisensituation: Wann kommt dieser Wahnsinn zu Ende?
Während die Theater und Tanzhäuser derzeit durch zahlreiche Livestreaming-Veranstaltungen die Corona-Krise zu bewältigen versuchten, wollen Kawaguchi und Reniers jedoch nicht auf die körperliche Kommunikation einer Live-Performance verzichten. Mit der Architektur, die Matrix des „Social Distancing“ und der Lichtstimmung kreieren sie einen Schweberaum, der das Publikum mit den tanzenden Körpern miteinschließt und in dem die darstellten Gefühlen der Panik, Ängste und Sehnsüchte oszillieren. Für weiteres Vorgehen möchte Kawaguchi und Reniers an anderen räumlichen und technischen Bedingungen arbeiten und DisTanz als eine
abendfüllende Performance ausbauen.
Choreografie und Tanz: Yui Kawaguchi & Ruben Reniers
Performativen Begleiterin: Melli Müller
Dramaturgie : Dana Liu
Licht & Technik : Fabian Bleisch
Kamera : Roumi Lee-Hampel, Shira Kela
Schnitt : Yui Kawaguchi
Photos: Carlos Collado
Dank an: Monopol (Berlin), Sofia Nordmann, Dock11, Nico and the Navigators
Eine Produktion von Yui Kawaguchi und Ruben Reniers